Alpen 2012 / 03 Winkl – Innsbruck


Nach einem soliden Frühstück im Bommerhof geht es früh auf den taufrischen Weg nach Downtown Lenggries, denn ich hoffe, dass der „Radl Rasti“ ein paar bergtaugliche Kettenblätter für Luzie hat. Hat er leider nicht. Es muss also ohne in Richtung Achensee gehen. Nach kurzem, fröhlichen Plausch mit Vroni vom Jäger gibt es keine Ausreden mehr, jetzt muss Luzie hoch zum Sylvensteinstausee. Mit dem üppigen Kaiserschmarrn von gestern im System geht es dann doch und schon bald verlasse ich Bayern und radle nach Tirol. Am Nordufer des grün-blauen Achensees gibt es einen kleinen Zwischensnack, und dann weiter am Ufer Richtung Süden. Die Aussicht ist Hammer. Und ich checke, dass der Achenpass seinen Namen redlich verdient hat. 600 Höhenmeter runter ins Inntal, Luzie hält eisern die Spur, da flattert nichts. Der Verlauf des Inntalradwegs weckt Assoziationen an Pac-Man, und so geht es in vielen rechten Winkeln nach Westen.

Die Landschaft ist immer noch Hammer, und an das Stereorauschen von Inn und Autobahn kann man sich auch gewöhnen. Kleiner Brotsnack im altertümlichen Schwaz, das mit seinen engen Steingassen sicherlich einen längeren Besuch verdient hätte. Aber heute heißt es Kette geben, denn ich setze meine Hoffnung in einen gutsortierten Radladen in Innsbruck.

Um 16.00 rollen wir auf den Marktplatz und werden sogleich von einer Schar junger Radaktivisten begrüßt. Die Stadt spendiert ihren radelnden Bürgern einen Sofortcheck von Bremsen und Licht. Luzie bekommt einen Komplettsatz Katzenaugen verpasst, und ich komme mit Philip von der Radaktion ins Gespräch. Er empfiehlt mir „Rad und Tat“ (Wieso müssen Radläden eigentlich immer mit Wortspielen jonglieren?) und bietet mir an auf seiner Couch zu übernachten. Cool. Aber jetzt erstmal um Luzie kümmern, und tatsächlich kann der kompetente Mechaniker was drehen. Nach einer Stunde Wartezeit besticht Luzie durch eine leicht ovale Biopace Kurbelgarnitur, ein 39-Blatt und ein bergoptimiertes hinteres Ritzelpaket. Mittlerweile haben die Jungs Feierabend und wir schlürfen ein kühles Bier am Inn. Sonnenuntergang hinter den Bergen – Hammer. Der Radweg zu Phils Haus ist gleich Testrunde für Luzies neue Kompenenten, und wir meistern diese letzten Höhenmeter mit Bravour. Dann duschen, Fahrradtalk, paar Bier, pennen.


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