Mit der Morgendämmerung geht’s raus, die Beine noch etwas wacklig, aber dagegen hilft das gute Klausenfrühstück. Das Hotel liegt einige Höhenmeter unterhalb der Passhöhe,
sodass bei schönstem Sonnenschein gleich wieder hohe Drehzahlbereiche erreicht werden. Dann aber geht es bergab! Trockene, gut fahrbare Serpentinen, eine herrliche Aussicht auf
den Urner Boden und keine Menschenseele auf der Fahrbahn. Ideal! Die Hochalm wird zügig durchquert und ab hier ist die Fahrbahn noch regennass, sodass die tapferen Modolo-Bremsen
alles geben müssen. Ab Linthal muss ich dann wieder in die Pedal, aber bei leicht abschüssiger Strecke steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege. Der Rhythmus stimmt und es geht rasant nach Rapperswill.
Um kurz vor 12.00 sind 80 Kilometer abgehakt und ich habe Lust auf mehr.
Aber erstmal eine ausgedehnte Pause im schmucken Rapperswill. Scheint generell ein Velo-Weekend zu sein, denn auch hier am Zürisee ist die Fahrbahn heute reserviert für alles was
muskelbetrieben rollt. So geht es entspannt inmitten des Stroms von Rennradfahrern, Hobbyradlern und dahinflitzenden Kindern am Seeufer entlang. Ab Meilen ist dann wieder heizen angesagt.
Toll was die Beine noch bringen, aber die rechte Achillessehne macht ein paar Probleme. Egal, um 15.00 rollen wir am Nordufer des Zürisees aus und haben gut 120 Kilometer eingetütet.
Ausruhen und Picknick im Trubel der Sonntagsflaneure. Und jetzt wartet als Abschluss noch der Zürichberg, der nach den Alpenetappen ja so heftig nicht sein kann. Ist er auch nicht, aber dennoch
ist es schön Luzie unweit des Zoo abzustellen und im Café auf Micha zu warten. Wie es der Zufall will logiert Micha in den direkt darüberliegenden Herbergsräumen.
Nach einer schnellen Freshung geht es mit dem Auto von Michas Studienfreundin Susanne auf die Langstraße, wo ein leckerer Asiate wartet. Ade Rösti und deftige Landeskost.
Wir lassen den Tag am nächtlichen Seeufer ausklingen. Zurück geht’s dann mit der Tram den Berg hoch und die Beine sagen danke!
